Die GoldeneN Regeln

In letzter Zeit liest und hört man immer öfter den Begriff "Schlafhygiene". Hinter diesem Wort, das mir jedes Mal einen kleinen Schauer den Rücken runter laufen lässt und in mir Bilder von langen sterilen Krankenhausgängen hervorruft, steckt in Wirklichkeit genau das Gegenteil und etwas ganz Wundervolles! Es sind die goldenen Regeln für den Schlaf. Natürlich hat jeder seine ganz individuellen Bedürfnisse und Vorlieben. Und erlaubt ist, was gefällt. Aber wenn Du das Gefühl hast, dass der Schlaf besser sein könnte, dann bist Du hier genau richtig. Meist hilft es schon, sich eine kleine Veränderung herauszupicken und Du wirst sofort besser schlafen!

 

SCHLAFDAUER

Wieviel Schlaf brauche ich? Das zu wissen ist goldwert. Man hört immer etwas von 7–8 Stunden. Aber Vorsicht: Das ist ein Durchschnittswert und längst nicht für jeden zutreffend. Dein individuelles Schlafbedürfnis kann zwischen 4–12 Stunden liegen. Beides wäre ok. Wichtig ist, dass Du Dein Schlafbedürfnis kennst – und es Dir auch gönnst! Genug geschlafen hast Du, wenn

 

* Du von selbst auffwachst – ja, ohne Wecker!

* Du Dich fit und erholt fühlst

* Dich tagsüber zufrieden, konzentriert und leistungsfähig fühlst

 

Wenn Du keine Ahnung hast, wie hoch Dein Schlafbedürfnis ist, kannst Du über 1-2 Wochen in einem kleinen Schlaftagebuch notieren, von wann bis wann Du geschlafen hast und wie sich das angefühlt hat. Das ist ein bischen Arbeit aber Du kommst Deinem goldenen Schlaf auf die Spur.

 

REGELMÄSSIGKEIT

Auch wenn es schwerfällt, es lohnt sich auf Dauer: Regelmäßig zur gleichen Zeit aufstehen. Unsere innere Uhr ist flexibel. Und es ist für Lerchen möglich, ihre Wachzeiten nach hinten zu verschieben, also länger aufzubleiben, genauso wie es für Eulen möglich ist, die Wachzeiten vorzuziehen, also früher aufzustehen. Dauerhaft am besten gelingt das, wenn man einfach stur immer zur gleichen Zeit aufsteht – auch an freien Tagen.

 

DEIN SCHLAFZIMMER

Dein Schlafzimmer ist Dein Kokon: Dein Schutzraum für den Schlaf, um für Geist und Körper neue Energie zu tanken. Es ist Deine Höhle: ein Ort, an dem Du Dich sicher und geborgen fühlen sollst. Und es ist Dein Refugium: Dein Rückzugsort vom hektischen Alltag. Dieser Ort ist heilig. Hier haben nur Dinge platz, die Dir gut tun! Gestalte Dir diesen Raum so, dass Du Dich pudelwohl fühlst. Verbanne alles, was Unruhe stiftet aus Deinem Blickfeld (Arbeit, Computer, Wäscheberge, etc.) und mache es Dir rundum gemütlich. Schlafförderlich sind außerdem

 

* Gute Luft – vor dem Schlafengehen kräftig durchlüften

* Dunkelheit

* Raumtemperatur ca. 18 Grad Celsius

* Stille

 

Im Bett sind nur zwei Sachen erlaubt: Schlaf und Sex. Alle anderen Aktivitäten wie Fernsehen, Lernen, Telefonieren, Essen, Grübeln usw. sollten nicht im Bett stattfinden, da sie den Schlaf empfindlich stören können.

 

BETTWÄSCHE UND SCHLAFANZUG

Pijama und Bettwäsche sollten vor allem gemütlich sein und idealerweise aus atmungsaktivem Naturmaterial. Man sollte nicht schwitzen, nicht frieren und nichts sollte zwicken, kratzen, oder ungemütlich verrutschen. Geheimtipp: Schlafsocken. Laut dem Schlafforscher H.G. Wees belegen viele Studien: Leute schlafen schneller, ja wesentlich schneller ein, wenn sie warme Bettsocken tragen. – Und ja, sie sind super sexy!

 

COMPUTER, TABLET, SMARTPHONE

Das blaue Licht der Monitore von Computer, Tablet oder Smartphones hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Das heißt, unser Gehirn denkt, dass immer noch Tag ist und sieht gar nicht ein, sich in den Ruhemodus zu begeben. Andererseits verursacht die ständige Erreichbarkeit über soziale Medien Stress, der uns nicht abschalten lässt. Also lieber die Geräte abschalten. Rechtzeitig. Am besten 2 Stunden vor dem Schlafengehen.

 

AUF DIE UHR SEHEN

Nachts auf die Uhr zu sehen kann den Druck "endlich zu schlafen" verstärken und die Panik, überhaupt nicht schlafen zu können. Doch Panik und Anstrengung sind das Gegenteil von förderlich, wenn es ums Einschlafen get. Besser ist, sich die Gewissheit vor Augen zu führen, dass man auch Kraft schöpfen kann, wenn man einfach nur ruht. Ausruhen und Nichtstun, sich diese Auszeit und Entspannung gönnen.